Ein Angebot der
Berufsschule Erlangen
Vom 11.03.-22.03.2024 war die innovative Wanderausstellung ZERO an der Berufsschule Erlangen zu Gast. Über eine Kooperation mit Frau Davinghausen, die Drogen- und Suchtbeauftragten der Berufsschule, dem FASD Netzwerk Nordbayern und JaS (Jugendsozialarbeit an der Berufsschule) hatten insg. 20 Klassen die Möglichkeit sich zu dem Thema FASD umfassend zu informieren.
Die Ausstellung informierte Berufsschüler*innen erlebnisorientiert über
Schwangerschaft,
Alkohol und
FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder) – Schädigungen, die durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft entstehen.
Alkohol ist ein Teil unserer Alltagskultur. In der Welt der Erwachsenen gehört der Konsum alkoholischer Getränke nahezu obligatorisch zu den meisten sozialen Gelegenheiten. In unserer Gesellschaft ist ein alkoholisches Trinkverhalten, trotz einem Trend zu alkoholfreien Alternativen, zu entsprechenden Anlässen ritualisiert und kulturell verankert.
In der Schwangerschaft gilt es, sich diesen Konventionen zu entziehen. Denn, im Gegensatz zur häufig verbreiteten Meinung, schadet nicht nur ein regelmäßiger Alkoholkonsum dem Baby im Mutterleib, sondern auch das Ausnahmeglas am Abend kann schwerwiegende Folgen haben, mit dem das Ungeborene später ein Leben lang zu kämpfen hat.
Junge Erwachsene an der Berufsschule hatten daher in diesem Schuljahr die Möglichkeit mithilfe der Ausstellung ZERO, die in 3 Stationen unterteilt war, sich für das Thema Schwangerschaft und Alkohol primärpräventiv sensibilisieren und aufklären zu lassen.
So erfuhren sie in Station 1 der Ausstellung (dem „Gebärmutterzelt“), wie ein Baby seine ersten 10 Monate im Mutterleib erlebt, wie es sich entwickelt und welchen Gefahren es durch Alkohol ausgesetzt sein kann.
An Station 2 wurde mittels Bild-, Ton- und Filmaufnahmen die Schwangerschaft aus Sicht der werdenden Mutter erlebbar gemacht. Hier fanden verschiedensten Situationen, die zum Alkoholkonsum verleiten, aber auch Gesundheit und andere Drogen, Beachtung.
An Station 3 der Ausstellung kamen Menschen mit FASD zu Wort und erzählten von ihren Herausforderungen aufgrund ihrer Erkrankung und welche Hürden der Alltag für sie mit sich bringt.
Im Nachgang erarbeiteten die Schüler*innen in Begleitung der Jugendsozialarbeit (JaS) sich ihr persönliches Statement und erhielten hilfreiche Bewältigungsstrategien, wie sie mit dem gesellschaftlichen Druck eines kulturell verankerten Alkoholkonsums umgehen können. Über das Projekt hinaus konnte das Beratungsangebot bei JaS für eine individuelle Unterstützung zusätzlich genutzt werden.
Im Nachgang informierte eine plakative Ausstellung im Schulhaus zu FASD weitere Berufsschüler*innen und fasste die persönlichen Statements aus dem ZERO-Projekt zusammen.
Darüber hinaus fanden zusätzliche Präventionsprojekte mit externen Kooperationspartnern zum Thema „Drogen und Sucht“ an der Berufsschule statt.
So organisiert JaS für Klassen den Besuch einer EX-Userin, die ihre Lebensgeschichte und ihren Weg in die Sucht im Projekt „Höher-Schneller- Weiter- Mehr“ beschrieb, sowie einen Vortrag des Gesundheitsamts zu „Aktivierenden Substanzen“ und auch der Jugendbeauftragte der Polizei klärte im Projekt „Sucht und Drogen“ über Cannabis, dessen Folgen und die Legalisierung auf.