Ein Angebot der
Werner-von-Siemens Realschule
Kontakt:
Emily Scheer
Schoten Los – Nimm das Steuer in die eigene Hand!
Ein Projekt der Jugendsozialarbeit an der Werner-von-Siemens-Realschule in Erlangen
Im Rahmen des Konzeptes der Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) ist die Kompetenzerweiterung bei Schülerinnen und Schülern eine zentrale Aufgabe. Im Stadtjugendamt Erlangen wurden hierfür unterschiedliche, handlungsorientierte Lernfelder entwickelt. Die neuen Formate wurden zunächst im Rahmen eines „Pilotprojekts“ auf ihre Zieldienlichkeit und Eignung für die Zielgruppe getestet und evaluiert. Mit dem „Segelprojekt – Schoten los!“ setzen wir diese fachliche Entwicklungsarbeit fort.
Das Kooperationsprojekt zwischen der JaS und der Werner-von-Siemens-Realschule in Erlangen bietet durch den abwechslungsreichen Charakter ein Format, das es einer ganzen Klasse ermöglicht, zu einer Segelcrew zusammen zu wachen. Die ganze Crew sitzt somit sprichwörtlich in einem Boot, erlebt gemeinsam ein unvergessliches Abenteuer und nimmt in allen Projektphasen „das Steuer“ selbst in die Hand.
Von den Teilnehmer*innen verlangt dies vielseitige Kompetenzen und vor allem enormes Durchhaltevermögen. Für unsere pädagogische Arbeit stellt das Segelerlebnis ein ideales Lern- und Erfahrungsfeld dar, das persönliche Kompetenzentwicklung und Bildungsaspekte miteinander verbindet.
Ein wesentlicher Projektbaustein ist die Vorbereitungsphase, die sich durch das gesamte Schuljahr einer Klasse zieht. Um den Schüler*innen ganzheitliche Auseinandersetzung und Identifikation mit dem Segelprojekt zu ermöglichen, werden fächerübergreifende Unterrichtseinheiten entwickelt und angeboten: Klassenrat, Logodesign und T-Shirt Druck, Internetrecherche zum Thema „Segeln“, Schwimmtraining, Redaktionsteam zur Betreuung unseres eigenen Blogs (www.segelprojekt-schotenlos.blogspot.de), uvm..
Das Segelabenteuer findet innerhalb einer Schulwoche in der bayerischen Seenlandschaft statt. Angekommen erarbeiten sich die Schüler*innen die Fähigkeit mit einem Segelboot ein Binnengewässer zu befahren. Dabei müssen sie sich neben notwendigen, praktischen Fertigkeiten (u.a. Boote zur Ausfahrt fertigmachen, Segel setzen) auch Kenntnisse bezüglich Wetter- und Windbedingungen und deren Auswirkungen, Bootsführung, Kurshalten notwendigen Segelkommandos sowie Segelmanöver erarbeiten. Die Zusammenarbeit und Abstimmung innerhalb eines Bootteams ist dabei von zentraler Bedeutung.
Individuelle Entwicklungsschritte werden zudem mit Hilfe eines Logbuchs festgehalten und reflektiert. Zusätzliche Coachinggespräche mit den Trainer*innen ermöglichen eine intensive Auseinandersetzung mit den erweiterten Fähigkeiten und den Transfer in den Alltag. Durch die Selbstwirksamkeitserkenntnisse auf dem Segelboot, kommt es zu wichtigen Entwicklungsschritten, die die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen unterstützt.
Die praktische Segelausbildung übernehmen Fachkräfte der kooperierenden Segelschule. Nach einer eintägigen Grundschulung in spannenden Workshops, übernehmen die Kinder und Jugendliche, ohne die ständige Anwesenheit eines Erwachsenen, in kleinen Teams (3-4 Personen) die Boote und beginnen direkt mit dem täglich begleitenden Segeltraining (ca. 10.00 bis 16.00 Uhr).
Am finalen Abschluss haben alle Teilnehmer*inne die Möglichkeit sich einer praktischen und theoretischen Prüfung zu stellen. Der Grundkurs endet am fünften Tag mit einer Abschlussregatta am Nachmittag. Hier können die einzelnen Bootteams nochmals ihr „Können“ unter Beweis stellen.
Der Transfer in den Alltag fokussiert die alltäglichen Lebensbereiche der jungen Menschen. Im weiteren Schuljahr (nach der intensiven Projektphase) werden diese Transferleistungen in Form eines gemeinsamen Treffens sowie einer anonymen Befragung ergründet und aufgegriffen. Die Auswertung hat zum Ziel, den Nutzen des Projekts für die individuelle Kompetenzentwicklung zu überprüfen.
„Für uns ist das Segelprojekt ein ideales Lernfeld für Teamarbeit und die Weiterentwicklung persönlicher Kompetenzen u.a. Umgang mit neuen Situationen, Verantwortung für sich und andere“, so Michael Strößenreuther (Sachgebietsleiter 513-2).
Kontakt: „Schoten los! – Nimm das Steuer in die eigene Hand“